Kurz nach 1945 stand in Text und Stil Konventionelles hoch im Kurs, wurde Kindern eine »heile Welt« vor Augen geführt. Formale und inhaltliche Sonderfälle, wie sie in West-Berlin der Verleger Arthur Felguth oder der Ost-Berliner Kinderbuchverlag boten, waren rar. Jahrelang verdrängte Inhalte wie das Alltagsleben und die gesellschaftspolitische Situation fanden erst gegen Ende der 1950er-Jahre verstärkt Eingang in die Kinderliteratur.
Mit den phantastischen Erzählungen von Otfried Preußler und James Krüss gelang schließlich der Durchbruch zur Kritik an der Gegenwart. Sie setzten auf die Kraft der Phantasie. Mit Beiträgen von Zeitzeug*innen gibt die Ausstellung einen Einblick in den Kinderalltag der heutigen Eltern- und Großelterngeneration.
Die Ausstellung läuft bis zum 31. Dezember 2020.