Brilliantes Zusammenspiel

Biografie Für Julian Radlmaier beinhaltet ein idealer Cast möglichst facettenreiche Spiel- und Seinsweisen. Dementsprechend sind der Ausgangspunkt seiner Besetzungen meist die Lai*innen aus dem Freundes- und Bekanntenkreis, die dann durch Profis ergänzt werden
Lilith Stangenberg und Kyung-Taek Lie in „Blutsauger“. Kyung-Taek Lie betreibt in in Berlin-Wedding (eigentlich) einen koreanischen Mittagstisch
Lilith Stangenberg und Kyung-Taek Lie in „Blutsauger“. Kyung-Taek Lie betreibt in in Berlin-Wedding (eigentlich) einen koreanischen Mittagstisch

Foto: Grandfilm

Julian Radlmaier

Regisseur

Julian Radlmaier, geb. 1984 in Nürnberg, ist ein deutsch-französischer Filmemacher und lebt in Berlin. Er studierte Filmwissenschaft und Kunstgeschichte in Berlin und Paris und anschließend Regie an der dffb. Währenddessen arbeitete er als Assistent von Werner Schroeter und hat filmtheoretische Schriften des französischen Philosophen Jacques Rancière übersetzt und herausgegeben. Seine zwei mittellangen Filme Ein Gespenst geht um in Europa und Ein proletarisches Wintermärchen sowie der abendfüllende Abschlussfilm Selbstkritik eines bürgerlichen Hundes, in dem er selbst die Hauptrolle spielt, liefen weltweit auf renommierten Festivals und wurden mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit zwei Preisen der deutschen Filmkritik. Sein neuer Spielfilm Blutsauger feierte 2021 in der Berlinale-Sektion „Encounters“ Premiere und erhielt bereits in 2019 den Deutschen Drehbuchpreis.

Alexandre Koberidze

Ljowuschka

Alexandre Koberidze ist ein georgischer Regisseur, der mit Julian Radlmaier an der dffb studiert hat und in allen seinen bisherigen Filmen mitgespielte. Alexandres Film Lass den Sommer nie wieder kommen gewann 2017 den Hauptpreis des FID Marseille und den Preis der deutschen Filmkritik. Sein neuer Spielfilm Was sehen wir, wenn wir zum Himmel schauen feierte im Wettbewerb der Berlinale 2021 Premiere.

Lilith Stangenberg

Octavia

Lilith Stangenberg ist eine Berliner Schauspielerin, die nach einem ersten Theater-Engagement in Zürich viele Jahre als Ensemblemitglied an der Berliner Volksbühne wirkte und dort in zahlreichen Inszenierungen von Frank Castorf zu sehen war. Vor der Kamera stand sie u.a. bei Alexander Kluge, Khavn de la Cruz, Nicolette Krebitz, Angela Schanelec, Christoph Hochhäusler und Michael Klier, arbeitete aber auch mit zeitgenössischen Künstlern wie Paul McCarthy oder Jonathan Meese. Sie erhielt den Preis der deutschen Filmkritik und den Ulrich-Wildgruber-Preis.

Alexander Herbst

Jakob

Alexander Herbst ist ein Grundschullehrer und Punk-Schlagzeuger aus Thüringen, der nach Zwischenstationen in Israel und Berlin mittlerweile in Warschau lebt. Die Hauptrolle in Blutsauger ist seine erste Schauspielarbeit.

Corinna Harfouch

Tante Erkentrud

Corinna Harfouchs Theaterkarriere wurde von legendären Zusammenarbeiten mit Heiner Müller, Fritz Marquardt, Frank Castorf oder Jürgen Gosch geprägt. Für ihren Auftritt in „Des Teufels General“ an der Volksbühne wurde sie 1997 Schauspielerin des Jahres. Nach dem prägnanten Beginn ihrer Filmografie bei der DEFA spielte sich auch im wiedervereinigten Deutschland viele große Rollen. Zuletzt erhielt sie den Preis der deutschen Filmkritik für ihre Darstellung in LARA.

Andreas Döhler

Dr. Humburg

Andreas Döhler ist Schauspieler und agiert nach Stationen am Thalia Theater Hamburg und am Deutschen Theater heute am Berliner Ensemble. Er hat u.a. mit Dimiter Gotscheff, Michael Thalheimer und Frank Castorf zusammengearbeitet. Im Kino war er u.a. in Die Einzelteile der Liebe von Mirjam Bliese zu sehen.

Daniel Hoesl

Bonin

Daniel Hoesl ist ein österreichischer Filmemacher, der nach Regieassistenzen bei Ulrich Seidl mit den Spielfilmen Soldate Jeanette (Tiger Award in Rotterdam) und Winwin, sowie dem Dokumentarfilm Davos international für Aufsehen sorgte. Als Schauspieler hat er unter anderen schon in Angelo von Markus Schleinzer gespielt.

Kyung-Taek Lie

Algensammler

Kyung-Taek Lie ist ein deutsch-koreanischer Rentner und betreibt außerdem den koreanischen Mittagstisch „Dal Tokki“ in Berlin-Wedding. Er spielte bereits eine Hauptrolle in Selbstkritik eines bürgerlichen Hundes.

10.05.2022, 13:40

Film: Weitere Artikel


Preisgekrönter Film

Preisgekrönter Film

Zum Film Julian Radlmaiers neuer Film nach „Selbstkritik eines bürgerlichen Hundes“ erlebte seine Weltpremiere bei der 71. Berlinale 2021 im Wettbewerb „Encounters“. Schon vorab wurde das Drehbuch mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet
„Aus doppelt historischer Perspektive“

„Aus doppelt historischer Perspektive“

Interview Bruch mit der Realität: Julian Radlmaiers löst in „Blutsauger“ ganz bewusst die Grenzen zwischen Historie und Gegenwart auf und sorgt damit für gewaltige Irritationen. Welche Rolle dabei seine Besetzung spielt, erzählt der Regisseur im Gespräch
Frisch, frech und gewagt

Frisch, frech und gewagt

Netzschau „»Blutsauger« strotzt vor Fabulierlust und erhellendem Humor, reflektiert aber auch die Möglichkeiten des Mediums. Radlmaier gelingt ein Film, der die Frage behandelt, ob man es sich in ungerechten Verhältnissen bequem macht oder diese bekämpft.“

Blutsauger | Trailer

Video Der sowjetische Arbeiter Ljowuschka wird als Trotzki-Darsteller für einen Film von Eisenstein gecastet. Seine Träume vom Künstlerleben platzen, als Trotzki bei Stalin in Ungnade fällt und er aus dem Film herausgeschnitten wird. Ab dem 12. Mai im Kino


Blutsauger | Teaser

Video Als Ljowuschka die junge Fabrikbesitzerin Octavia Flambow-Jansen kennenlernt, interessiert sich die exzentrische Millionärin schnell für den geheimnisvollen Flüchtling und bietet ihm Unterschlupf in ihrem luxuriösen Herrenhaus...


Blutsauger | Filmgespräch

Video Regisseur Julian Radlmaier diskutiert seinen Film „Blutsauger“ mit Ursula Daehne beim Internationalen Nürnberger Filmfestival der Menschenrechte 2021


Julian Radlmaier | Introduction

Video MUBI is presenting the global online premiere of „Self-Criticism of a Bourgeois Dog“, a wittily self-reflexive (and self-deprecating) comic drama of arthouse moviemaking and the feature debut by up-and-coming German director Julian Radlmaier