Starkes Ensemblespiel

Biografie Besetzt mit ausnahmslos preisgekrönten Schauspieler*innen besticht Jan Komasas Spielfilm „Corpus Christi“ durch eine klare, schnörkelose Spielweise des Ensembles, die eine Präzision vorweist, die einzigartig und an Intensität unvergleichbar ist
Daniel (Bartosz Bielenia)
Daniel (Bartosz Bielenia)

Foto: Arsenal Filmverleih

Jan Komasa

Regie

Polnischer Regisseur, studierte an der Filmschule in Łód ź. Sein Kurzfilm „Fajnie, ze jestes“ („Nice to see you“) hatte seine Weltpremiere im Wettbewerb der Cannes Cinefoundation und bekam den dritten Preis. Sein Spielfilmdebut „Sala samobójców“ („Suicide Room“) war in der Panorama-Sektion der Berlinale zu sehen und lockte über 800.000 Zuschauer in die polnischen Kinos. Sein zweiter Spielfilm, der Kriegs-Blockbuster „Miasto 44“ („Warsaw 44“), zählte über 1,8 Millionen verkaufte Tickets in Polen. „Corpus Christi“ ist sein dritter Spielfilm.

Bartosz Bielenia

2016 Abschluss an der Nationalen Akademie für Theaterkünste in Kraków. Bühnendebut 1999 im Teatr Dramatyczny in Bialystock als Kleiner Prinz im gleichnamigen Stück unter der Regie von Tomasz Hynka. Von 2014 bis 2017 gehörte er zum Ensemble des Narodowy Stary Teatr in Kraków mit denkwürdigen Auftritten in Edward II unter Anna Augustynowicz, King Lear unter Jan Klata, Hamlet unter Krzysztof Garbaczewski, Podopieczni unter Pawel Mískiewicz und Platonow unter Konstantin Bogomotow. Auch sah man ihn in Filmen wie „Cler“ von Wojtek Smarzowski, „Czlowiek z magiczym pudelkien“ („The Man with the Magic Box“) von Bodo Kox, „Ja teraz klamie“ („I am Lying Now“) von Pawel Borowski, „Disco Polo“ von Maclej Bochniak sowie „Na granicy“ (The High Frontier) von Wojciech Kasperski. Für seine Hauptrolle in „Na granicy“ erhielt er den Spezialpreis des International Cinema Festival Off Camera in Krákow und eine Auszeichnung als neuer viel versprechender Schauspieler beim Miodzi i Film Festival in Koszalin. Bartosz Bielenia trat dem Ensemble des Nowy Teatr im Januar 2018 bei. Kürzlich wirkte er in der Netflix-Serie „1983“ von Agnieszka Holland und Kasia Adamik mit. Bei der Berlinale 2020 war er Shooting Star.

Eliza Rycembel

Abschluss an der Nationalen Akademie für dramatische Künste Aleksan der Zelwerowicz in Warschau. Ihr Filmdebut war in „The Promise“ in der Regie von Anna Kazejak. Auch gehörte sie zur Besetzung von „Carte Blanche“ von Jacek Lusiński, „Les innocentes“ von Anne Fontaine, einem Musical namens „Wszystkogra“ von Agnieszka Glińska und dem Kurzfilm „Silence of the Polish Lambs“ von Maciej Stuhr. 2014 erhielt sie eine Auszeichnung als beste Darstellerin für ihre Rolle in „The Promise“ beim Wiener Internationalen Kinder- und Jugenfilmfestival. 2016 war sie eine der Siegerinnen des Talenty Trójki Wettbewerbs in der Film-Kategorie „Reife und Wahrhaftigkeit beim Schauspielen". Auch war sie besetzt in der von Canal+ produzierten Serie „Belfer“. Aktuell können wir sie in der Hauptrolle in Nina unter der Regie von Olga Chajdas bewundern. Ihre neuesten Filme sind „Ciemno“, „prawie noc“ („Dunkel, fast Nacht“) von Borys Lankosz und „Piłsudski“ von Michal Rosa.

Aleksandra Konieczna

Seit vielen Jahren sieht man sie auf Theaterbühnen in Zusammenarbeit mit den besten europäischen Künstlern wie etwa Grzegorz Jarzyna, Kristian Lupa oder René Pollesch. Auch führte sie Regie auf verschiedenen Theaterbühnen, unter anderem dem Nationaltheater in Warschau und dem Kochanowski-Theater in Opole und sie war in vielen Kino- und Fernsehfilmrollen zu sehen. Aleksandra spielte die Zofia Beksńska in „Ostatnia rodzina“ („The Last Family“) von Jan P. Matuszyński und die Iga Cembrzyńska in „Janusz Kondratiks Jak pies z kotem“ („A Cat and a Dog“). Für jede dieser Rollen wurde sie beim Filmfestival in Gdynia ausgezeichnet. Auch war sie 2017 Preisträgerin des polnischen Fimpreises Orly.

Tomasz Zietek

Einer der talentiertesten polnischen Schauspieler der jungen Generation. Abschluß an der D. Baduszkowa Vocal-Acting-School of the Musical Theatre in Gdynia . Seine Spielfilmdebut war 2011 in „Czarny Czwartek. Janek Wiśniewski Padł“ von Antoni Krauze. Besonders bleibt er im Gedächtnis für seine Rollen in „Operation Arsenal – Schlacht um Warschau“ von Robert Gli ński, „Demon“ von Marcin Wrona, „Carte Blanche“ von Jacek Lusiński, „Body“ von Małgorzata Szurnowska, „Convoy“ von Maciej Żak, „Gwiazdy“ von Jan Kidawa-Błoński und „Atak paniki“ von Paweł Ma ślona. Für seine Rolle in „Cicha noc“ („Silent Night“) unter der Regie von Piotr Domalewski wurde er 2018 mit dem polnischen Filmpreis Orly als beste männliche Nebenrolle ausgezeichnet. Seine neuesten Filme sind „Kamerdyner“ („The Butler“) von Filip Bajon, „Zuzal“ von Dorota Kędzierzawska sowie eine Rolle in der BBC Serie „World on fire“.

03.09.2020, 18:55

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