In Kooperation mit Piffl Medien

Einfühlsam erzählt

Eine junge Frau am Abgrund und eine Familie, die am Ende ist. Sie beide vereint das Unglück – doch sie Finden im Fallen Halt ineinander und scheinen sich gegenseitig zu tragen. Regiestatement von Christian Petzold zu seinem neuen Film

Barbara Auer (li.) und Paula Beer in „Miroirs No. 3“ (Regie: Christian Petzold)

Foto: Piffl Medien

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Miroirs No. 3

Miroirs No. 3

Christian Petzold

Drama

Deutschland 2025

86 Minuten

Ab 18. September 2025 im Kino!

In Kooperation mit Piffl Medien

Miroirs No. 3

Es gibt in einem Brief Kleists seine Schilderung einer verzweifelten und schlaflosen Nacht. Er ist hinausgelaufen, aus der Stadt, in der Nacht. Als er das Stadttor passiert und unter dem Torbogen steht, blickt er auf. Mustert den Torbogen. Und erkennt, dass, weil alle Steine fallen wollen und sich im Fallen verkanten, sie den Bogen bilden, unter dem man sicher ist. Vielleicht sind viele Geschichten, die des Kinos, der Literatur, wie solche Bögen, Hohlräume im Unglück. Diese Geschichte hier ist solch ein Torbogen. Eine junge Frau, die nicht mehr weiter weiß. Eine Familie, die am Ende ist und die man mit dem wunderschönen Romananfang von Tolstois „Anna Karenina“ beschreiben könnte: Alle glücklichen Familien gleichen einander, jede unglückliche Familie ist auf ihre eigene Weise unglücklich. Beide, die Familie und die junge Frau, sind am Ende, sind am Fallen. Aber sie stützen sich, bilden einen Bogen. Unter dem sie beginnen, wieder zu leben.

Christian Petzold, Regisseur von Miroirs No. 3

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Die Fragilität des Lebens

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Inspiriert von Ravels „Une barque sur l’océan“ erzählt Christian Petzolds „Miroirs No. 3“ von der Überwindung von Verlust und Schmerz durch die Flucht in ein geträumtes Leben. Ein brillantes Drama – meisterhaft inszeniert

„Wir sind es, die uns dem Bild nähern müssen“

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Christian Petzold zeigt in „Miroirs No. 3“ grandios die Fragilität des Lebens. Inspiriert von Kleists Metapher fallender Steine, die sich im Fallen stützen, zeigt sein Film, wie sich inmitten von Verlust und Zerstörung neue Strukturen bilden können

Meisterhaftes Drama

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Stimmen aus dem Netz: „,Miroirs No. 3’ wirkt wie eine vorsichtig hingestrichelte Zeichenübung, aus der ganz nebenbei ein lebenspralles Gemälde mit vielen Farben wird.“

Miroirs No. 3 | Trailer

Wie durch ein Wunder überlebt die Klavierstudentin Laura bei einem Ausflug ins Berliner Umland einen schweren Autounfall. Körperlich unversehrt, aber innerlich aus der Bahn geworfen, kommt sie im Haus von Betty unter, die den Unfall beobachtet hat

Miroirs No. 3 | Clip (engl.)

Christian Petzold’s latest is a sharply written and gripping study of loss and trauma, and the potential for reinvention as they subside

Paula Beer | Interview

Tim Fischer von „Spätvorstellung – Das Kinomagazin“ hat in München mit Paula Beer über den Film „Miroirs No. 3“ gesprochen

Christian Petzold | Interview

Paula Beer und Barbara Auer brillieren in „Miroirs No. 3“, in dem Regisseur Christian Petzold auf das vermeintlich Einfache setzt – in Bildern, Tönen und Blicken