In Kooperation mit X-Verleih

Oksana Schatschko: Ikone des Protests

Künstlerin, Revolutionärin, Ikone. 2008 gründete sie FEMEN. Mit nacktem Oberkörper und Kunst kämpfte sie gegen Missbrauch, Korruption und für Frauenrechte. Ihre „Iconoclast“-Malerei konfrontierte Dogmen. Sie flüchtete nach Paris, wo sie 2018 starb

Oxana (Albina Korzh)

© 2024 - Rectangle Productions - 2.4.7. Films - Hero Squared - France 3 Cinéma - Tabor Ltd - X Verleih AG

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Charlène Favier

Drama

Frankreich, Ukraine, Ungarn 2024

103 Minuten

Ab 24. Juli 2025 im Kino!

In Kooperation mit X-Verleih

Oksana Schatschko wurde am 31. Januar 1987 in der Provinzstadt Chmelnyzkyj, Ukraine, geboren und verstarb am 23. Juli 2018 in Montrouge bei Paris, Frankreich.

Sie war Mystikerin, Revolutionärin, Aktivistin – und sie wollte die Welt verändern. Als Künstlerin war sie davon überzeugt, dass wahre Kunst eine Form der Revolution ist und dass jede künstlerische Arbeit eine politische und soziale Botschaft tragen muss. Sie studierte Kunst und Kunstgeschichte und plante, einmal eine eigene Kunstgalerie zu betreiben.

Oksana verfremdete die orthodoxe Ikonografie und entwickelte eine ästhetische Grammatik des Aktivismus: eine Frau mit entblößtem Oberkörper, mit wütendem Gesichtsausdruck, mit Blumenkranz im Haar und erhobener Faust wurde selbst zur Ikone, zur Ikone des Feminismus.

Mit ihrem Protest und in ihrer Kunst thematisierte sie Feminismus, aber auch Benachteiligung, Exil, Konsumismus, Oberflächlichkeit, Korruption und Prostitution. Ihre Malerei bezeichnete sie in Anlehnung an den Ikonoklasmus als Iconoclast: Ikonenkunst, auf traditionelle Art gemalt, in die sie verstörende Details einbaute, um religiöse Dogmen mit feministischen, politischen oder humanistischen Botschaften zu konfrontieren.

2008 war sie eine der Gründerinnen der Aktivistinnengruppe FEMEN, einer Gruppe von Studentinnen, die ihre Interessen, in die damals in der Ukraine laufenden Studentenproteste einbringen wollten. Ihre Themen wurden schnell zum Protest gegen sexuellen Missbrauch ukrainischer Frauen und gegen Sextourismus, der sich in der Ukraine ausbreitete. FEMEN protestierten für Frauen-und Menschenrechte. Bei Demonstrationen malten sie ihren Protest auf die nackten Körper und erreichten so mit ihren Aktionen viel Aufmerksamkeit, in der ganzen Ukraine und schließlich weltweit. Oksana Schatschko war die erste, die im August 2009 bei einer Demonstration in Kiew ihre Brüste entblößte.

Schatschko war – nach Aussage der Gruppe – eine von drei Femen-Aktivistinnen, die 2011 nach einem barbusigen Protest gegen den weißrussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko von Sicherheitskräften entführt und misshandelt worden sein sollen. Der Gruppe zufolge übergossen die Entführer die Frauen in einem Wald mit Öl und drohten, sie in Brand zu setzen.

FEMEN gab ebenfalls an, dass Oksana Schatschko bei einem Besuch des russischen Präsidenten Wladimir Putin in der Ukraine erneut entführt worden sei. Nach Angaben ihres Anwalts wurde sie von Unbekannten krankenhausreif geschlagen.

Oksana flüchtete nach Frankreich. Der französische Staat gewährte ihr 2013 den Status eines politischen Flüchtlings. Ab 2015 lebte sie als Malerin in Paris. Dort konzentrierte sie sich auf ihre künstlerische Produktion. Im Mai 2016 hatte sie in der Pariser Galerie Mansart ihre erste Einzelausstellung.

Am 23. Juli 2018 wurde sie tot in ihrer Wohnung aufgefunden.

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