„Die Regisseurin verurteilt weder die Niederländer ohne klares Mandat noch die UN. Sie ist aber überzeugt: Hätte es sich nicht um Muslime, sondern um Katholiken gehandelt, wären die Reaktionen anders ausgefallen. Bis heute leugnen Leute wie der Bürgermeister von Srebrenica Gräueltaten und Genozid.“ – rnd.de
Portät einer Getriebenen
„Quo vadis, Aida? ist ein unglaublich gewaltvoller Film — und doch sieht man kaum je etwas, das physisch gewalttätig wäre. Wenn am Ende, kurz bevor ein Epilog die Zeit danach zeigt, die Männer in eine Halle geführt und dort erschossen werden (mehr als 8.000 Jungen und Männer zwischen 13 und 78 Jahren sind dem Massaker zum Opfer gefallen), dann sieht man nur kurz die Gewehrläufe sich durch Luken schieben, bevor die Kamera nach außen springt und man nur die Salven hört, während sich die Kamera langsam zurückzieht und das Bild sich schließlich in blendendes Weiß auflöst.“ – kino-zeit.de
Verdrängte Geschichte
„1700 Opfer des Völkermords in Srebrenica gelten heute noch als vermisst. Viele Täter sind nicht gefasst, immer wieder wird der Genozid sogar geleugnet. Das Thema spaltet die Gesellschaften in Südosteuropa.“ – tagesschau.de
Schmerzhafte Aufarbeitung
„Die Rolle des Übersetzers habe sie immer sehr interessiert, sagt Jasmila Žbanić. Übersetzer müssten manchmal Dinge aussprechen, mit denen sie vielleicht gar nicht einverstanden seien. Auch Aida stehe zwischen den Welten: Sie kommt aus Bosnien, trägt das Schicksal ihres Volkes mit. Doch sie ist auch Teil der UN.“ – deutschlandfunkkultur.de