Eva Libertad
Drehbuch und Regie
Eva Libertad ist Drehbuchautorin, Regisseurin und Soziologin mit einem Abschluss der Universität Complutense in Madrid. Ihr Kurzfilm Sorda (2021, Co-Regie mit Nuria Muñoz Ortín) wurde für den Spanischen Filmpreis Goya nominiert und auf Festivals weltweit mit über 60 Preisen ausgezeichnet.
Zu ihren weiteren Filmen zählen Nikolina (2020, Co-Regie mit Nuria Muñoz Ortín) und Mentiste, Amanda (2023, Co-Regie mit Nuria Muñoz Ortín), der als Bester Kurzfilm auf dem Festival Medina del Campo ausgezeichnet wurde. Daneben schreibt und inszeniert Eva Libertad fürs Theater.
Ihr Spielfilm Sorda wurde u.a. mit dem Panorama Publikumspreis und dem CICAE Award auf den Internationalen Filmfestspielen Berlin und fünf Preisen auf dem Festival de Málaga a wusgezeichnet, u.a. mit dem Hauptpreis als Bester Film.
Miriam Garlo
Ángela
Miriam Garlo ist Künstlerin und Schauspielerin. Seit ihrem 8. Lebensjahr ist sie gehörlos. Sie hat ihr Kunst- studium an der Universidad Complutense in Madrid mit Promotion abgeschlossen, außerdem hält sie Masterabschlüsse in Kunst, Kreation und Experimentieren und Kreativer Therapie mit Schwerpunkt Kunsttherapie sowie Diplome in Mediation und Gebärdensprache.
2019 wurde Miriam Garlo Mitglied des Theaterensembles Cía Deconné, 2020 wirkte sie im Projekt Silencio der Objekttheatergruppe M.A.R. von Andrea Díaz Reboredo mit. 2023 schloss sie sich La Disléxica Producciones an. Für ihre erste Filmrolle, der Hauptrolle im Kurzfilm Sorda (2021, Regie Eva Libertad und Nuria Muñoz Ortín) wurde sie mit 11 Schauspielpreisen ausgezeichnet und für den Premio Fugaz und Premio Pávez als beste Hauptdarstellerin nominiert. Für die Hauptrolle in Sorda – Der Klang der Welt wurde Miriam Garlo auf dem Festival de Málaga als Beste Schauspielerin ausgezeichnet.
„Während meines ganzen Lebens hatte ich das Gefühl, dass die Darstellungen, die wir gewöhnlich von Gehörlosigkeit sehen, weder mit meiner Erfahrungswelt einhergehen noch ihren Reichtum und ihre Komplexität widerspiegeln. Selbst wenn versucht wird, die typischen Klischees zu vermeiden, scheinen gehörlose Charaktere immer so konstruiert zu sein, dass sie der hörenden Welt die Taubheit „zeigen“. Meine Schwester Eva Libertad und ich haben uns unser ganzes Leben mit der Frage beschäftigt, was es heißt, in dieser Welt taub zu sein, und uns darüber ausgetauscht. Aus diesem Grund haben wir angefangen, die Figur der Ángela zu entwickeln. Wir wollten eine Protagonistin schaffen, die ihr Leben im Griff hat, die stark und zerbrechlich zugleich ist, die kämpft, um den Widrigkeiten des Lebens standzuhalten, die aber auch voller Widersprüche ist, die noch stärker aufbrechen, als sie Mutter wird.
Im schauspielerischen Herangehen habe ich mich einerseits mit der biografischen, emotionalen und seelischen Seite von Ángela beschäftigt, was bedeutete, mir ihr Erleben, ihre Empfindungen und Erfahrungen als Frau und Gehörlose zu eigen zu machen, ihre konkrete Identität und ihre Eigenarten zu erschaffen. Und auf der anderen Seite war die Arbeit eher schauspiel-technischer Natur, mit dem Fokus darauf, ihre Stimme zu finden, die Art und Weise, sich zu artikulieren, ihre Fähigkeit, von den Lippen abzulesen, die Ángela entwickelt hat, um mit der Welt zu kommunizieren; Eigenschaften, die sich von meinen eigenen unterscheiden.“ – Miriam Garlo
Álvaro Cervantes
Hector
Geboren 1989 in Barcelona. Bereits während seines Studiums der audiovisuellen Kommunikation an der Autonomen Universität Barcelona debütierte er mit seiner ersten Kinohauptrolle in El Juego del Ahorcado (2008, R: Manuel Gómez Pereira), für die er zum Spanischen Filmpreis Goya als bester Nachwuchsschauspieler nominiert wurde.
Für die Hauptrolle in Sorda – Der Klang der Welt wurde Álvaro Cervantes auf dem Festival de Málaga als Bester Schauspieler ausgezeichnet.
„Wir hatten kaum mit den Proben zu diesem Film begonnen, als mir klar wurde, dass ein Hörender sich noch so sehr bemühen mag, sich in die Welt der Gehörlosen einzufinden – am Ende sind es immer die Gehörlosen, die ein Übermaß an Kraft aufbringen müssen in dieser Welt, die eine hörende ist.
Ich bin sehr dankbar, dass Sorda mich einer Wirklichkeit bewusst werden ließ, die gewöhnlich unsichtbar ist, mit Hilfe von Eva Libertad und Miriam Garlo, diesem Tandem von außergewöhnlicher Sensibilität und Intelligenz. Héctor ist die Figur, mit der ich in meiner ganzen Laufbahn am meisten gelernt habe, nicht nur, weil ich die Gebärdensprache erlernt habe, sondern auch, weil ich verstanden habe, dass uns, je mehr wir wissen, umso mehr zu lernen bleibt.“ – Álvaro Cervantes