In „Über die Unendlichkeit“ nimmt uns eine unverzagte Erzählerin an die Hand und lässt uns traumgleich umherschweifen. Scheinbar nichtige Augenblicke verdichten sich zu intensiven Zeit-Bildern und stehen auf Augenhöhe mit historischen Ereignissen: Ein Liebespaar schwebt über das vom Krieg zerfressene Köln; auf dem Weg zu einem Kindergeburtstag muss ein Vater mitten in einem Wolkenbruch seiner Tochter die Schuhe binden; junge Mädchen beginnen einen Tanz vor einem Café und eine geschlagene Armee marschiert mutlos zu einem Gefangenenlager.
Mit seinem neuen Film fügt der vielfach ausgezeichnete Regisseur Roy Andersson seinem Werk ein neues Meisterwerk hinzu, ein filmisches Nachdenken über das menschliche Leben in all seiner Schönheit und Grausamkeit, seiner Pracht und seiner Einfachheit.
Roy Andersson wurde 1943 im schwedischen Gothenburg geboren. 1969 machte er seinen Abschluss an der Hochschule des Schwedischen Filminstituts. Im folgenden Jahr gewann sein erster Spielfilm, EINE SCHWEDISCHE LIEBESGESCHICHTE, vier Preise auf der Berlinale. Nach GILIAP, seinem zweiten Spielfilm, nahm sich Andersson eine größere Auszeit vom Filmemachen und wurde erfolgreicher Werbefilmer.
Seine Werbekarriere ermöglichte Andersson, 1981 sein Studio 24 in Stockholm zu gründen, was ihm viel Freiheit für die Filmproduktion und die Entwicklung eines einzigartigen Stils erlaubte. 2000 startete er seine preisgekrönte Trilogie mit SONGS FROM THE SECOND FLOOR, gefolgt von DAS JÜNGSTE GEWITTER (2007). Mit dem dritten Teil, dem Film EINE TAUBE SITZT AUF EINEM ZWEIG UND DENKT ÜBER DAS LEBEN NACH, gewann Andersson 2014 den Goldenen Löwen für den Besten Film bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig.