„Unruh ist durch ein Netz von Bildern und Gegenbildern strukturiert. Das Gegenbild zur Uhrenfabrik des Nationalrats Roulet, in dem Gräbli arbeitet, ist eine anarchistische Uhrenmanufaktur. Das Gegenbild zum sich organisierenden Anarchismus ist der Nationalismus. Innerhalb dieser Konstellation entfaltet Unruh ein komplexes Bild von den Anfängen der anarchistischen Bewegung.“ – taz.de
Kurze Geschichte des Anarchismus
„Unruh zeigt dieses Unentschiedene und verweigert dabei den retrospektiven Schluss, Geschichte folge irgendeinem fixen Bewegungsgesetz. So war die anarchistische Gewerkschaftsbewegung im Juratal, allen heutigen Klischees entgegen, technik-progressiv und wollte die Synchronisierung der Zeit im eigenen Interesse nutzen.“ – kino-zeit.de
Zwischen Sanftmut und Zorn, Liebe und Revolution
„Unruh ist von einer sanften Poesie beseelt [...] Die vielen Dialoge des Films mögen theoretisch sein, aber die Stimmung, die von ihnen ausgeht, ist ganz und gar konkret. Verschwatzte Anarchisten-Treffen münden in himmlischen Chorälen.“ – filmstarts.de
„Vielschichtiges, gegenwärtiges Filmkunstwerk“
„In unserer Highspeed-Gesellschaft ist Unruh, für den Schäublin in der Encounters-Sektion der Berlinale 2022 den Regiepreis erhielt, ein Kleinod der Entschleunigung. Das international gefeierte Regiewunderkind, das selbst aus einer Uhrmacherfamilie stammt, wirft uns hinein in die Anfänge der Unruhe in einer kleinen Stadt im schweizerischen Uhrmachertal von Saint-Imier, verursacht durch den industriellen Kapitalismus.“ – epd-film.de