Ausgezeichneter Cast

Biografie Mit insgesamt sieben Awards ist „Verlorene Illusionen“ von Xavier Giannoli der große Gewinner der diesjährigen Césars: Ausgezeichnet wurden hierbei auch Vincent Lacoste als Bester Nebendarsteller und Benjamin Voisin als Bester Nachwuchsdarsteller
Der wichtigste Verleger der Stadt: Dauriat (Gérard Depardieu)
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Foto: Cinemien

Benjamin Voisin

Der 1996 geborene Benjamin Voisin machte zum ersten Mal als Protagonist in der Miniserie Fiertés Mut zur Liebe (Erstausstrahlung 2018, Arte) unter der Regie von Philippe Faucon auf sich aufmerksam. Es folgten Engagements in Filmen wie The Happy Prince von Rupert Everett (2018), La dernière vie de Simon von Léo Karmann (2019) oder Un vrai bonhomme von Benjamin Parent (2019).

Internationale Aufmerksamkeit erlangte Voisin schließlich durch François Ozons Sommer 85, in dem er die Rolle des David Gorman spielte. Für diese Rolle erhielt der junge Schauspieler eine César- Nominierung in der Kategorie „Bester Nachwuchsdarsteller“.

Auch für seine Rolle als Lucien de Rubempré in Verlorene Illusionen erhielt Voisin eine César Nominierung und konnte den begehrten Award in der Kategorie „Bester Nachwuchsdarsteller“ dieses Jahr mit nach Hause nehmen.

Neben Verlorene Illusionen spielte Voisin 2021 auch in Mélanie Laurents Film Die Tanzenden, der nach seiner Premiere auf dem Toronto International Filmfestival ins Programm von Prime Video aufgenommen wurde.

Cécile de France

Cécile de France gilt als eine der Größen des französischen Kinos. Die gebürtige Belgierin feierte ihren nationalen Durchbruch mit ihrer ersten großen Rolle im Jahr 2000 in Richard Berrys L’Art (délicat) de la séduction. Durch ihre Darbietung erhielt de France seither ein Engagement nach dem anderen und erreichte schließlich auch internationale Bekanntheit durch ihre Rolle in Cédric Klapischs Erfolgskomödie L’auberge espagnole neben Romain Duris und Audrey Tautou. Sie erhielt gleich mehrere Auszeichnungen (den César, den Étoile d’Or, den Prix Lumière und den European Shooting Stars Award) für ihre Darstellung in L’auberge espagnole. Es folgten weitere Engagements in Filmen wie Ich, Caesar. 10 1⁄2 Jahre alt, 1,39 Meter groß (2003) ebenfalls von Richard Berry oder High Tension (2003) von Alexandre Aja.

Auch Hollywood wurde schließlich auf de France aufmerksam und so erhielt sie eine Hauptrolle in der Disney-Produktion In 80 Tagen um die Welt (2004).

In den darauffolgenden Jahren wurde de France von vielen namhaften Regisseuren wie Danièle Thompson, Claude Miller oder Clint Eastwood engagiert. Auch für Verlorene Illusionen-Regisseur Xavier

Giannoli stand de France bereits zusammen mit Gérard Depardieu in Chanson d’Amour vor der Kamera. 2009 ist de France in einer ihrer vielen lesbischen Darstellungen als Sœur Sourire in Sœur Sourire – Die singende Nonne von Stijn Coninx zu sehen.

Seit 2010 nimmt Cécile de France maximal zwei Schauspielenga- gements pro Jahr an, doch sie glänzt nach wie vor in einer Vielzahl unterschiedlichster nationaler und internationaler Produktionen wie in Der Junge mit dem Fahrrad (2011) von Jean-Pierre und Luc Dardenne, La Belle saison – Eine Sommerliebe (2015) von Catherine Corsini, Eine bretonische Liebe (2017) von Carine Tardieu oder The French Dispatch (2021) von Wes Anderson.

Vincent Lacoste

Bereits im Alter von 16 Jahren wurde Vincent Lacoste durch seine Rolle in dem Film Jungs bleiben Jungs von Riad Sattouf bekannt und etablierte sich schnell als eine unumgängliche Figur des französischen Kinos der 2010er Jahre. Als echter Allround-Darsteller wechselt Lacoste problemlos zwischen Großproduktionen wie Asterix und Obelix: Im Auftrag ihrer Majestät (2012) und intimeren Arthouse- Filmen wie Sorry Angel (2018) von Christophe Honoré.

Lacoste wurde bereits fünfmal für den César nominiert und gewann den begehrten Award schließlich 2022 in der Kategorie „Bester Nebendarsteller“ für seine Darstellung in Verlorene Illusionen.

Salomé Dewaels

Durch ihre Schwester begann sich die belgische Newcomerin Salomé Dewaels im Alter von acht Jahren für das Theaterspielen zu interessieren. Seit 2012 steht Dewaels allerdings auch vor der Kamera. Sie spielte in einigen Kurzfilmen und Spielfilmen wie Une mère von Christine Carrière (2015), Das Ende ist erst der Anfang von Bouli Lanners (2016) oder Filles de joie von Frédéric Fonteyne und Anne Paulicevich im Jahr 2020.

Im Fernsehen gab sie ihr Debüt mit Lucas etc (eine belgische Web- und Fernsehserie aus dem Jahr 2017), bevor sie 2021 weitere Aufmerksamkeit mit ihrer Darstellung der Figur der Marina in der TV- Miniserie L’Absente erreichte.

Für ihre Rolle in Verlorene Illusionen wurde Dewaels sowohl für einen Magritte du cinéma als auch für einen César in der Kategorie „Beste Nachwuchsdarstellerin“ nominiert.

Xavier Dolan

Xavier Dolan zog erstmals im Jahr 2009 internationale Aufmerksam- keit auf sich, als er sein Langfilmdebüt I killed my mother in der Sektion Directors‘ Fortnight der Internationalen Filmfestspiele von Cannes präsentierte. Der damals erst 19-Jährige wurde für seinen Debütfilm mit drei Preisen in Cannes ausgezeichnet und als Regiewunderkind gefeiert.

In den darauffolgenden Jahren drehte Dolan bis 2019 insgesamt sieben weitere Spielfilme, die allesamt (mit der Ausnahme von Sag nicht, wer du bist!) in Cannes ihre Premiere feierten.

Mit seinem Film Mommy gelang Dolan schließlich im Jahr 2014 der Sprung in den Offiziellen Wettbewerb von Cannes. Zwei Jahre später konnte er dann für Einfach das Ende der Welt den Großen Preis der Jury aus Cannes mit nach Hause nehmen.

Doch auch als Schauspieler kann Dolan bereits auf einige Jahre Erfahrung zurückblicken: Bereits im Alter von nur vier Jahren trat er für diverse Werbespots vor die Kamera und spielte einige Jahre später in einigen kanadischen Fernsehserien mit. Es folgten einige Rollen in Kurz- und Spielfilmen wie Die geheime Festung (2001), Martyrs (2008), Miraculum (2014), Boy Erased (2018) und Bad Times at the El Royale (2018). In seinen eigenen Filmen (u.a. I killed my mother (2009), Herzensbrecher (2010), Matthias & Maxime (2019)) übernahm Dolan ebenfalls tragende Rollen.

Jeanne Balibar

Jeanne Balibar begann ihre Filmkarriere bereits 1992 in dem Film Die Wache von Arnaud Desplechin. Neben zahlreichen anderen Rollen spielte sie mehrfach für Jean-Claude Biette, Josée Dayan und Jacques Rivette. Letzterer war es auch, der ihr 2001 in Va savoir ihre erste große Rolle anbot. Sie lehnte Angebote für Komödien oder populäre Filme wie Jet Set ab und wurde innerhalb von zehn Jahren zu einer Ikone des neuen französischen Autorenkinos.

1998 wurde sie beim Filmfestival von San Sebastian für ihre Leistung in Olivier Assayas Film Ende August, Anfang September mit dem Preis für die beste Schauspielerin (Concha de plata) ausgezeichnet. 2001 wurde sie für den César als beste Nebendarstellerin für Jeanne Labrunes Komödie Ça ira mieux demain und 2009 für Diane Kurys Film Bonjour Sagan nominiert. Ihre schauspielerische Leistung in Mathieu Amalrics Barbara brachte ihr schließlich den César in der Kategorie „Beste Hauptdarstellerin“. Neben ihrer Rolle als Marquise D’Espard spielte Balibar 2021 auch in Apichatpong Weerasethakuls Memoria an der Seite von Tilda Swinton.

20.12.2022, 14:11

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