Untersuchung einer tiefen Wut

Netzschau „Der Filmemacher Roberto Minervini zog im Herbst 2000 nach New York und lebt nun schon seit vielen Jahren im Süden der USA, wo er sich im Unterschied zu anderen Künstlern eingehend mit dem Leben der Deklassierten im Flyover-Land beschäftigte.“
Untersuchung einer tiefen Wut

Foto: Grandfilm Verleih

„Daraus entstand 2014 »The Other Side« über Aktivitäten und Mentalitäten rechtsextremer Militanter in Louisiana. Nun nimmt der Filmemacher in einer Art Gegenbild Zorn und Widerstandsversuche bei den Opfern des Rassismus in den Blick. Dabei beeindruckt »What You Gonna Do When the World's on Fire?« nicht nur durch Dichte und Nähe zu seinen Personen, sondern auch durch exquisite Dramaturgie und Kadrage – und einer für eine dokumentarische Produktion erstaunlich subtilen Lichtsetzung.“ – epd-film.de

Nähe und Distanz

„Der Film zeigt Weiße, die im Süden der USA in prekären Verhältnissen leben, die sich in paramilitärischen Gruppen organisieren, den Staat als Feind erleben, die sich als neue Wilde durch die Sümpfe Louisianas bewegen. Es wird gesoffen, schwadroniert, es gibt Szenen der Einsamkeit und der Zärtlichkeit. Die Kamera erkundet eine diffuse tiefe Wut, noch bevor deren Fratze sich übers ganze Land legen wird.“ – zeit.de

Demonstrationen, Aktivismus und Polizeigewalt

„Alton Sterling, Philando Castile, Jocques Clemmons. Minervini kommt den Geschehnissen unglaublich nah. So nah, dass man sich fragt, wie viel Zeit er dort verbracht haben muss, um – gerade als weißer Regisseur – derartiges Vertrauen zu gewinnen. Gänzlich verzichtet er auf Totalen, auf Kommentare, Texttafeln und ähnliche Einordnungen. Stattdessen Nahaufnahmen, Halbnahen, Details, hinschauen und zuhören [...]“ – kino-zeit.de

No time for Sideshows

„This is the reality of the Black Lives Matter movement, the institutional and psychological barriers they face“ – theguardian.com

A vibrant Portrait

„To call it a portrait of collective resilience is accurate, but that description shortchanges its richness on both human and historical scales. Filming in black-and-white, Minervini finds poetry in silhouettes, the city’s musical rhythms and small moments of generosity.“ – nytimes.com

22.07.2020, 19:28

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