Jenseits der großen Erzählung lauert der nackte Code

Sprachkritik Warum wir von „Staatstrojanern“ und „digitalem Ungeziefer“ reden müssen, wenn es um ein hochkomplexes Gebilde geht
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Sprachbilder sind ja erstaunlich resistent gegenüber den Veränderungen in der Wirklichkeit. Obwohl wir die kopernikanische Wende längst vollzogen haben, sprechen wir ohne Skrupel von der Schönheit eines Sonnenuntergangs, und nur ein paar Schriftsteller in der Tradition eines Gustave Flaubert wollen sich nicht damit abfinden, dass unsere so genannt natürliche Sprache hinter den Wahrheitsansprüchen der Moderne hoffnungslos zurückbleibt. „Ich fürchte, wir werden Gott nicht los, weil wir noch an die Grammatik glauben“, schrieb vor rund hundert Jahren Friedrich Nietzsche.

Heute ist nicht nur die Schreibmaschine, mit der Nietzsche als einer der ersten Philosophen schreibend experimentierte, ein Anachronismus, sondern auch die Vorstellung des Com