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"Das nächste Mal miete ich": Der Autoverleiher Sixt nutzt Ulla Schmidts Dienstwagenaffäre jetzt für ganzseitige Zeitungsanzeigen - oder ist es vielleicht umgekehrt?

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"Versprochen, nächstes Mal miete ich bei sixt" - Ulla Schmidt strahlt dem Leser freundlich und ganzseitig aus der Zeitungsanzeige entgegen. In der Hand hält sie das Kärtchen der Autovermietung, gut leserlich ist ihr Name dort eingestanzt. Vielleicht hätte Frau Schmidt wirklich besser bei Sixt gemietet. Dann wäre ihr nicht in ihrem Urlaubsort der Dienstwagen gestohlen worden. Und dann hätte keiner gemerkt, dass sie sich die Limousine 2500 Kilometer nach Spanien hat bringen lassen, um dort zum Beispiel den Bürgermeister von Denia, einem Ort bei Alicante, zu treffen.

Und sie hätte sich jetzt nicht die Verschwendung von Steuergeldern vorwerfen lassen müssen, weil neben dem Auto auch ihr Chauffeur und sein Sohn den Urlaub mit ihr in der Nähe von Alicante verbringen. Sixt spielt mit der Anzeige auf zwei Aspekte der Affäre an: erstens wäre ein Mietwagen deutlich billiger gewesen. Und zweitens wenigsten versichert. Der Dienstwagen im Wert von knapp 100.000 Euro war es nicht, und so darf Frau Schmidt froh sein, dass das Auto inzwischen wiedergefunden wurde - die Diebe hat wohl die mediale Aufmerksamkeit verschreckt.

Und nun münzte der Autovermieter das Missgeschick in Werbung um, zunächst auf seiner Internetseite, dann auch in den sommerlochgeplagten Zeitungen. "Mit dem Dienstwagen in den Urlaub? Sixt gibt es doch auch in Alicante!" stand im Netz unter dem Foto einer sich verlegen am Kopf kratzenden Ulla Schmidt. Dank der Anzeigen könnte sich die Dienstwagenaffäre für Schmidt nun doch positiv wenden. Denn von der Kampagne profitiert die Politikerin mindestens ebenso wie der Autovermieter.

Da grinst eine einfach gegen die Häme der politische Gegner an, leicht beschämt, weil sie ja gleichzeitig eine menschliche Schwäche eingesteht - das sorgt für Sympatiephunkte. Und indem die Werbefachleute sich in das Sommerloch-Thema einmischen, ist Aufmerksamkeit garantiert. Und die könnte sich noch steigern, wenn die Reaktion Schmidts auf die Anzeige bekannt werden wird. Als vor einiger Zeit Angela Merkel unfreiwillige Protagonistin einer Sixt-Kampagne wurde, die ihre Frisur verhöhnte, sagte die Kanzlerin lediglich, "Frau Sixt" könne sie ja mal zu einer Cabriofahrt einladen. Vielleicht könnte sich Ulla Schmidt ja ein diebstahlversicherten Mietwagen wünschen, zumindest für den Rest ihres Urlaubs.

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