Der Parteiwerker

Porträt Sigmar Gabriel schließt die Reihen der EU-Wachstumspolitiker und lässt Kanzlerin Angela Merkel rechts liegen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 26/2014

Die Äußerungen des SPD-Vorsitzenden Sigmar Gabriel, in Europa müsse jetzt mehr auf Wachstum als aufs Sparen gesetzt werden, lassen sich – je nach Übel- und Wohlwollen der Kommentierenden – als taktisches Setzen einer Duftmarke oder als strategisch bedeutsame Orientierung werten.

Im ersten Fall hätten wir es mit einem Beleg für Bereichsopposition zu tun. Diese ist eine Erfindung aus der Nachkriegsgeschichte Österreichs. Dort hatten – so lange das Land seine volle Souveränität nicht wieder erlangen konnte – Konservative und Sozialdemokraten in großen Koalitionen regiert, danach setzte sich das noch elf Jahre lang fort und kam später immer einmal wieder. Das Prinzip besteht darin, die eigenen Anhänger dadurch z