„Afropolitan ist das falsche Wort“

Interview Der Heidelberger Verleger Manfred Metzner fördert junge afrikanische Autoren wie sonst niemand in Deutschland
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 45/2014
Lagos hat 20 Millionen Einwohner und die nigerianische Kulturszene auch international Gewicht
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Foto: Julian Röder / Ostkreuz

Etwas verkrampft suchten die Verlage nach einem Etikett für die neuen, eigenwilligen und spannenden Stimmen Afrikas, findet Manfred Metzner. Dafür sei die Literatur des Schwarzen Kontinents viel zu facettenreich und viel zu vielfältig.

der Freitag: Herr Metzner, seit 2010 widmet sich Ihre Buchreihe „AfrikAWunderhorn“ zeitgenössischer afrikanischer Literatur. Wieso dieser Vorzugsplatz?

Manfred Metzner: Seit der Gründung des Verlags 1978 beschäftigen wir uns neben Poesie, Kunst und Literatur mit dem postkolonialen Diskurs. Einer unserer ersten Autoren war der in Martinique geborene Kulturphilosoph Édouard Glissant, der uns mit seinen Überlegungen zur „Kreolisierung“ der Welt sehr geprägt hat. In den 1980er Jahren kamen dann A