Ganz ohne Kostüme geht es nicht

Kolumne Das zeitgenössische Theater setzt immer stärker auf platte Aktualisierungseffekte anstatt die Modernität der Texte zu zeigen. Muss das sein?
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Matthias Hartmann, der designierte Direktor des Burgtheaters, sagte kürzlich in einem Interview: „Theater ist eine Wirklichkeitsfabrik, weil wir nicht versuchen, irgendeine Wirklichkeit nachzuahmen – wir stellen sie her. Ist es nicht so, dass sich überall Menschen einander etwas vorspielen? Im Restaurant, in der Geschäftswelt, beim Balzen? Im Theater besteht jedoch die Verabredung, dass man sich etwas vorspielt, und deshalb ist es vielleicht realer als die Wirklichkeit. Am Ende hat man das Gefühl, dass die wirkliche Wirklichkeit nur ein Teil der Möglichkeiten von Wirklichkeit ist, wie sie im Theater erforscht und ausprobiert werden.“

Das ist zwar nicht neu, aber es wird immer wieder vergessen. Die Verfechter des geschmähten Sozialistischen Rea