Der große Bruder

Tiefgang Die britische und ­internationalistische Zeit­schrift, Flaggschiff der Neuen Linken, also die „New Left Review“ wird 50 Jahre alt. Eine Gratulation
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Die New Left Review wird 50, und die bloße Idee einer „Feier“ riecht bereits nach konsumistischem Pseudo-Optimismus, ist Chronologie an sich schon ein Konzept, das jeglicher theoretischen Unterfütterung entbehrt. Wir sollten daher nicht von einem Jubiläum sprechen, sondern eher von einer „überdeterminierten Sachlage“.

Es ist schwer, sich von der New Left Review nicht einschüchtern zu lassen. Die Zeitschrift wirkt zuweilen so, als bestünde ihr einziger Zweck darin, dem Leser das Gefühl der Unwissenheit zu vermitteln: Müsste man nicht besser über die Industrialisierung in China im Bilde sein, Brenners Analyse der Turbulenzen auf den weltweiten Finanzmärkten kennen und um die Bedeutung der kommunalen Bewegungen in Latein