Putin verdonnert den Milliardär

Russland Das Beispiel der ehemaligen "Monostadt" Pikaljewo zeigt: Die Krise zwingt zur Restauration einer sozialen ­Infrastruktur, die mit der ­Privatisierung verlorenging
Exklusiv für Abonnent:innen

In einer russischen Kleinstadt geschah Anfang Juni ein Wunder, das die Gesetze außer Kraft zu setzen scheint, nach denen die Wirtschaftskrise bisher in der Welt verläuft. Während in St. Petersburg das russische Wirtschaftsforum mit 3.000 Gästen tagte und Präsident Medwedjew den Kampf gegen die schwere Rezession mit dem Überlebenskampf gegen den Faschismus verglich, eilte Premier Putin, einem Feuerwehrmann gleich, zum Kriseneinsatz in die Provinz. In Pikaljewo, 300 Kilometer nördlich von St. Petersburg, waren die verzweifelten Einwohner dazu übergegangen, Straßen­sper­ren zu errichten, um darauf hinzuweisen, dass sie – als ehemalige „Mono­stadt“ von der örtlichen Zementfabrik abhängig – seit Monate