Guttenberg wechselt das Etikett

Afghanistan Der Verteidigungsminister bringt politisch zu Ende, was er seit Tagen rhetorisch vorantreibt. Er definiert den Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr kurzerhand um
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Hatte Franz Josef Jung als Verteidigungsminister den Begriff „Krieg“ stets gemieden, sprach Nachfolger zu Guttenberg zunächst von „kriegsähnlichen Zuständen“, um nun auf der CSU-Klausurtagung in Wildbad Kreuth zum Begriff „nicht internationaler bewaffneter Konflikt“ überzugehen. Alles andere als bloße Semantik, sondern der Zugriff auf eine Terminologie, die dem Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr ein anderes Rechtskorsett verpasst. Und das mit weitreichenden Folgen.

Zu Guttenberg bemüht plötzlich das nicht unumstrittene humanitäre Völkerrecht (ius in bello), das seit Jahrzehnten den Begriff „Krieg“ weitgehend tabuisiert, stattdessen von „internationalen bewaffneten Konflikten“ und „