„Wir werden erloschen sein“

Menschenrechte Seit Generationen lebt der Stamm der Kondh im indischen Niyamgiri-Gebirge. Jetzt muss er mit einem Bergbau-Konzern um sein Land ringen
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Die Raffinerie, sagen die Bewohner, hat Elend, Krankheiten und Armut über ihr Dorf gebracht. Vor nicht allzu langer Zeit hätten sie hier noch Hirse, Bohnen und Erbsen angebaut, erzählen sie, als ich in Rengopali im indischen Bundesstaat Orissa ankomme. In den Wäldern ernteten sie Blätter, Ananas, Maulbeeren, Mangos, Bananen, Chilischoten, Ingwer, Kurkuma, Bambus und Wurzeln. Auch frisches Wasser gab es genug. Doch dann wurde im benachbarten Lanjigarh die Aluminium-Raffinerie gebaut.

Das Offensichtlichste, was die Raffinerie in die Gegend gebracht hat, sind zwei Teiche von der Größe mehrerer Fußballfelder. In ihrem rot verschlammten Wasser wird Bauxiterz „gewaschen“, also mittels Chemikalien in seine Bestandteile aufgelöst. Der Prozess