Satire darf das

Fernsehen Fernsehen vor 40 Jahren und Fernsehen heute. Ein solch aufregender Film wie „Das Millionenspiel“ von Autor Wolfgang Menge ist derzeit undenkbar. Und doch beinahe Realität
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Einer wird gewinnen. Genauer: ein Mann wird gejagt. Überlebt er die Hatz, die das Fernsehen live überträgt, erhält er eine (damals märchenhafte) Million Mark. Gewinnt dagegen das Killertrio, das ihn verfolgt, bekommt es bis zu 120.000, je nachdem, wann die Jäger den Mann zur Strecke bringen. Alles ist käuflich. Warum nicht der Tod?!

So geschehen, so gesehen im Millionenspiel, das vor 40 Jahren erstmals lief. Die ARD zeigte die Produktion des Westdeutschen Rundfunks (WDR) im Herbst 1970. „In seinem Science-Fiction-Film entwirft Autor Wolfgang Menge ein makabres Bild von den Auswüchsen des Quiz-Rummels im Fernsehen der achtziger Jahre“, kündigte der Spiegel vorab die Sendung an. Werbung, die das Programm zerstückelt, Quotengeilheit