100 Prozent für Hamid Karsai

Afghanistan Der systematische Wahlbetrug bei der Präsidentenwahl in Afghanistan könnte den politischen Prozess nun vollends abwürgen und den demokratischen Umbau des Landes behindern
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Millimeterweise nähert sich Afghanistans Unabhängige Wahlkommission (IEC) der Verkündung des vorläufigen Endergebnisses der Präsidentenwahl vom 20. August. Genauso langsam, aber deutlich erkennbar bewegt sich Amtsinhaber Hamid Karsai von Zwischenergebnis zu Zwischenergebnis über die 50-Prozent-Marke hinweg, die ihm eine Stichwahl erspart. Nach letzten Teilresultaten vom 8. September liegt er mit 54 Prozent deutlich darüber. Sein schärfster Rivale, der frühere Mudschahedinführer Abdullah Abdullah, kommt auf 28,1 Punkte. Da inzwischen etwa neun Zehntel aller Stimmen ausgezählt sind, trennen ihn von Karsai beachtliche 26 Prozent. Schafft der die absolute Mehrheit klar im ersten Wahlgang? – könnte man fragen, würde es sich