Am Ende der Nacht

Fragmentarisch Clemens Meyers Roman "Als wir träumten" als Soziogramm einer verlorenen Jugend
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Umfangreiche Romane von jungen Schriftstellern sind selten. Noch seltener sind diese dann aber auch gut. Clemens Meyers Debütroman Als wir träumten ist beides. Auf über fünfhundert Seiten entwirft der noch nicht einmal dreißigjährige Autor ein komplexes und in seinen Ambivalenzen mitunter verstörendes Bild einer perspektivlosen Jugend im Leipzig der späten achtziger und frühen neunziger Jahre. Auch wenn so die geschichtlichen Ereignisse den Alltag der jugendlichen Protagonisten notwendigerweise immer wieder kreuzen, ist es doch kein klassischer Wenderoman. Die angesichts der dargestellten Brutalität oft nüchterne Erzählung scheiternder Träume, unmöglicher Utopien und sprachloser Ängste ergibt vielmehr ein literarisc