Aus einem Tonhaus

Festival von Aix-en-Provence Ein Neubau, mehr Wagner und eine überragende Janácek-Inszenierung von Patrice Chéreau
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Gegründet wurde das Aixer Opernfestival nach dem letzten Krieg eigentlich, um im Sommer im Süden Mozart zu hören. Leichtigkeit in der schönsten Zeit des Jahres, bevor die Hitze lastend wird, unter dunkelblauem, sich Ton um Ton tiefer einfärbendem Sternenhimmel. Keine walhallischen Ambitionen, kein gesamtkunstwerklerischer Ehrgeiz, keine Staatskarrossen vor dem Eingang des barocken Bischofspalasts, in dessen Innenhof seither in Aix Oper stattfand - wenn es nicht regnete und kein Streik war. Mozart, nicht Wagner. Wagner war hier lange undenkbar, nicht nur unmittelbar nach dem Krieg.

Es gab in all den Jahren immer wieder bemerkenswerte Aufführungen, so dass das Aixer Festival bald als das bedeutendste unter den französischen Opernfestivals galt. Trotzdem