Das Fenster zum Wurf

Kunstbiennale Der Deutsche Pavillon in Venedig wurde in diesem Jahr zur Denkfabrik umgerüstet. Für die Besucher bedeutet das Arbeit
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 20/2015

Flache Schuhe und eine geringe Körpergröße sind von Vorteil, um in den Deutschen Pavillon auf der 56. Biennale di Venezia zu gelangen. Denn der Haupteingang ist zugemauert, hinein führt nur eine schmale Seitentreppe. Eine neue Struktur, sagt Kurator Florian Ebner, habe er dem Pavillon geben wollen: „We tried to shape the building“, so seine Worte bei der Eröffnung. Ebner will – wie so viele andere zuvor – heraustreten aus dem Schatten des 1909 errichteten und 1938 von den Nationalsozialisten monumental ausgebauten Kunsttempels inklusive Apsis. Die Profanisierung ist gelungen: Auf die Dachkonstruktion des Bonner Kanzlerbungalows, der 2014 während der Architekturbiennale im Inneren des Gebäudes zu sehen war, sind eine erste Etage und