Das üppige, das arme Kino Polens

Ein produktiver Widerspruch Trotz Rezession werden in Polen aufwändige Filme gedreht, die ein Massenpublikum finden, aber auch die Tradition des kleinen Autorenfilms wird fortgesetzt
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Eigentlich hat das etwas von Wahnsinn. Aber gerade das ist es ja auch, was dieses Land und deren Künstler uns so sympathisch macht. Schon seit Jahren geht es Polen wirtschaftlich nicht gut. Längst hat dort niemand mehr Angst, die Wahrheit auszusprechen und das hässliche Wort Rezession in den Mund zu nehmen. Dem Land geht es schlecht - und was machen die Filmleute? Nicht jammern, sondern teure Filme drehen! Fast trotzig tun sie das, denn längst ist es eine traurige Gewissheit: Die arroganten Nachbarn, zum Beispiel die jenseits von Oder und Neisse, interessieren sich für diese Filme keinen Deut. Teure Filme für den beschränkten nationalen Markt. Geht denn das überhaupt?

Da hat ein Regisseur, der im nächsten Januar 80 wird, den Plan, Henryk Sienkiew