Der Baumeister einer neuen Welt

Autor-Künstler Zu Friedrich Schillers 200. Todestag
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Seit Monaten geht durch den Blätterwald der Feuilletons weniger ein Rauschen als vielmehr der dumpfe Ton einer Glocke, einer Totenglocke: Der große Schiller ist tot! Wieder einmal gilt es zu gedenken, kaum sind es sechs Jahre her, dass man anlässlich des 250. Geburtstags von Goethe den Dachboden der deutschen Klassiktradition zu entrümpeln begonnen hat, schon geht es an den anderen einstigen Titanen des Weimarer Dichterfürsten-Duos. Aber so rechter Schwung will nicht aufkommen. Vor lauter Erinnerung kommt man gar nicht zur Besinnung: Außer ein paar archivarischen Fleißarbeiten etwa zu juristischen, publizistischen und natürlich libidinösen Details aus Schillers Leben hat sich die kritische Auseinandersetzung mit dem ehemals kanonischen Meister z