Der Szenegegenkönig

Subkultur Vor 20 Jahren starb der Künstler „Matthias“ BAADER Holst unter einer Straßenbahn in Berlin. Zwei Bücher und eine Ausstellung erinnern an ihn
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Ostberlin vor 20 Jahren: kurz nach dem Höhepunkt seiner Ausschweifungen, der Fall von „Matthias“ BAADER Holst – der Fall vor eine Straßenbahn. Woran er wenige Tage später, am 30. Juni 1990 im Krankenhaus starb.

Begonnen hatte alles mit seiner Geburt und die war in Quedlinburg, einer Stadt an der Bode nördlich des Harzes. Bald verschlug es ihn nach Halle, in eine jener DDR-Städte, die bis Mitte der achtziger Jahre vom Charme des Verfalls geprägt waren. Hier gab es eine aktive Künstler-, Punk- und Saufszene. Plus die vorherrschende Härte politischer Oppositionsgruppen mit anarchistischem Hang, deren Perspektive klar umrissen war – Knast oder (und) Westen. Alles in allem ein produktiver Boden, auf dem BAADERs Tanz begann. Er hielt