Der Wein der Sprache

Körperbetont Die irakische Dichterin Amal Al-Jubouri definiert die Welt neu
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Die Dichtung der Irakerin Amal Al-Jubouri prangt in orientalischer Bilderfülle und wirkt zugleich universell und wie geradewegs der Moderne entsprungen, wenn von Nacht und Schlaf, Meer, Zeit und Wind die Rede ist und von Spielarten des Todes. Mit poetischen Rebellen wie dem Syrer Adonis hat Amal Al-Jubouri das bewusste spannungsreiche Verbinden morgen- und abendländischer Kulturtraditionen gemeinsam. Die Intentionen der 1967 in Bagdad geborenen Poetin laufen aber kaum auf den Entwurf einer Universalpoesie hinaus.

Obwohl als Übersetzerin von Hans Magnus Enzensberger, als Organisatorin einer Konferenz für arabische und deutsche Dichtung und als Gründerin und Herausgeberin der Zeitschrift Diwan mit literarischem Austausch zwischen Orient und Okzident befasst, geht sie