Die aggressive Festung

Menschenrechte Der Umgang mit den Flüchtlingen im Mittelmeer zeigt: Die moralischen Grenzen der EU sind schnell erreicht
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Der Mittelmeerraum bestimmt die aktuellen Nachrichten: Revolutionen in Tunesien und Ägypten, aber auch das brutale Vorgehen der Polizei und das Flüchtlingsdrama auf Lampedusa. Das auf den ersten Blick erstaunliche Zusammenfallen dieser Ereignisse ist bei näherem Hinsehen alles andere als ein Zufall. Denn mit dem Sturz von Zine el-Abidine Ben Ali in Tunesien verschwand nicht nur ein Diktator, sondern auch ein wichtiger Verbündeter der EU-Flüchtlingspolitik.

Das Regime hatte mit verschärften Grenzkontrollen und härteren Strafen für Schleuser dafür gesorgt, dass viele Menschen das Land gar nicht erst verlassen konnten. Ähnliche Abkommen bestehen etwa mit Libyen: eine Zusammenarbeit, die sich die EU einiges kosten lässt. So hält die Eu