Ein besseres China für alle

China 20 Jahre nach dem Massaker von Tiananmen gibt es Ansätze für eine Demokratie von unten. Internetzensur, Behördenwillkür, Karrierebremsen lassen Chinesen protestieren
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Student Li Yuqiao kennt alle Details der Demokratiebewegung, die sich vor 20 Jahren auf dem Platz des Himmlischen Friedens artikuliert hatte. Der 28-jährige Masterstudent der Finanzwissenschaften an der Peking-Universität hat sich den amerikanischen Dokumentarfilm The Gate of Heavenly Peace (Tiananmen) von Freunden organisiert. Über zwei Drittel seiner Kommilitonen kennen ihn, sagt er. "Viele sehen den 4. Juni als historische Tragödie", meint Li, "aber auch die Unreife der Studenten und das Chaos, was von solchen Bewegungen ausgehen kann, sehen viele."

So wie Li denken nicht wenige Chinesen: Demokratie und Freiheit sind wertvolle Ziele, aber ihr Preis ist zu hoch. Sie können für die Stabilität des Landes gefährlich sein. 20 Jahre nach der Protest- und