Ein Lächeln des Comandante

Venezuela Das Erbe des einstigen Präsidenten Hugo Chávez ist umkämpft, steht aber nicht nur deshalb auf dem Spiel
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 50/2014
Nicolás Maduro (Mitte) beim Jahreskongress der Sozialisten
Nicolás Maduro (Mitte) beim Jahreskongress der Sozialisten

Foto: Juan Barreto/AFP/Getty Images

Auf blutrotem Hintergrund blickt Hugo Chávez voller Huld und Zuversicht auf die Menschen, die an der Plaza Sucre in Caracas Schlange stehen. Das Lächeln des Comandante überstrahlt alles, auch den Andrang am staatlichen Supermarkt, wo Hunderte für das Wochenende einkaufen wollen. „Heute soll es Bier geben“, sagt eine Frau, „aber wieder keine Milch.“ Direkt neben dem Eingang stinken Abfallberge zum Himmel. Aber was macht das schon, wenn zu Hause Kinder warten, die essen wollen. Kaum einer verzieht die Miene, obwohl vielen der Schweiß von der Stirn läuft. Langsam gleitet ein Motorrad an den Wartenden vorbei. Der Fahrer trägt einen schwarzen Helm und ein uniformierendes Olivgrün. „Achtung, das ist ein colectivo, schau nicht