Entschuldigung

Der 13. August 1961 und das kollektivierte Gewissen Hätte sich Konrad Adenauer dafür entschuldigen sollen, dass er Hans Globke, den amtlichen Kommentator der barbarischen Nürnberger Juden-Gesetze, zum ...
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Hätte sich Konrad Adenauer dafür entschuldigen sollen, dass er Hans Globke, den amtlichen Kommentator der barbarischen Nürnberger Juden-Gesetze, zum Staatssekretär im Bonner Kanzleramt und zu einem seiner engsten Mitarbeiter gemacht hat? Die Frage ist nicht unbedingt sinnlos, aber sie ist gewiss nicht von dieser Welt. Konrad Adenauer, wie seine Zeitgenossen ihn kannten, hätte sie gar nicht begriffen: Erstens war er von zynischer Souveränität, wenn es um machtvolle Verbindungen ging, und Globke gehörte zu einer solchen Seilschaft, nicht von Nazis, aber von korporierten Katholiken. Zweitens entstammte Adenauer einer Zeit, in der Gewissensnöte, Schuldbewusstsein, Reue, Bußfertigkeit nicht zu Markte getragen wurden. Beneidenswert.

Ob dem ersten