Ewig lockt das Schamhaartoupé

Spaß mit Gender Die Off-Produktion „The Power of Pussy“ will den Geschlechterkampf entzerren: Sie überwindet die Grenzen des Theaters und begegnet dem Gender-Trouble mit Selbstironie
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Ein BH brennt auf einem Grill. Ehrfürchtig warten alle Anwesenden auf das Ende des Rituals. Kein Kichern im Publikum, kein Stühlerücken, keine Anzeichen von Radikalfeminismus. Die langsam vor sich hin schmelzenden Plastikbügel sind das Abschlussbild des Abends. Wer bei dem brennenden Dessous gleich an eine mentale Verhaftung in den Siebzigern denkt, liegt jedoch nur bedingt richtig. Denn zeitgeschichtlich sind die Performer von „The Power of Pussy“ mehr als flexibel. Auf der Bühne des Off-Theaters „Lofft“ in Leipzig reisen sie zu den Hot Spots eines Diskurses, der einen starken inneren Kontrast aufweist: Einerseits ist er medial ausgetreten wie die Latschen der Öko-Feministinnen in den Achtzigern. Anderseits weiß im Gender-Kosmos k