Flämischer Malcolm X

Parlamentswahlen in Belgien Wie Abou Jahjah mit seiner »Arabisch-Europäischen Liga« auf Stimmenfang geht
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Im November 2002 erschoss ein Antwerpener Rentner den Jungen seiner Nachbarn, einer aus Marokko eingewanderten Familie. Noch in der Nacht wurde das Viertel zum Schauplatz der ersten gewalttätigen Ausschreitungen nordafrikanischer Jugendlicher in Belgien. Inmitten des Geschehens stand Dyab Abou Jahjah, als Gründer der Arabisch-Europäischen Liga Sprecher einer neuen muslimischen Bewegung in Belgien. Inzwischen wurde daraus eine politische Plattform, der ein Schulterschluss mit radikal linken Gruppen (u.a. den flämischen Kommunisten) gelang. Doch was als Aufruhr begann, könnte bei den Parlamentswahlen am 18. Mai schon soweit ausgereizt sein, dass Abou Jahjahs Partei Resist (Widerstand) an der Fünf-Prozent-Hürde scheitert.

Haben sich die Wogen also geglä