Freies Spiel der Scharfmacher

ISRAEL/PALÄSTINA Die Gewaltspirale ist von den Beteiligten allein nicht mehr zu stoppen. Sie brauchen internationale Hilfe - schnell und entschlossen
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Fassungslos blickt die Weltöffentlichkeit dieser Tage auf offenbar immer schnellere Drehungen der Gewaltspirale im Nahen Osten. In wenigen Wochen wurde dort restlos verspielt, was in zehn Jahren und mühevollen Schritten an Vertrauen und Zuversicht entstanden war. Doch überraschend kommt dieses totale Scheitern des Friedensprozesses keineswegs - seine zerbrechlichen Fundamente wurden durch jene Scharfmacher auf beiden Seiten zerschlagen, die jeden Kompromiss stets nur als Verrat an der eigenen Sache betrachteten. Sie waren es, die Ariel Sharon am 28. September 2000 auf den Tempelberg führten, und sie waren später an der Seite der palästinensischen Steinewerfer aus der Altstadt Jerusalems und den besetzten Gebieten. Ihren Schlachtrufen folgten die mit Raketen un