Gekämpft wird werktags

1. Mai 2003 Gerhard Schröder hält die Gewerkschaften mit einer Dolchstoßlegende in Schach
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Die Erzählung, der gesetzliche Maifeiertag sei eine Errungenschaft der kämpferischen Arbeiterbewegung, wäre arg geschönt. Als der internationale Sozialistenkongress 1889 beschloss, an diesem Datum solle ab 1890 für den Achtstundentag gestreikt werden, gingen die Delegierten nicht davon aus, dass zu diesem Zweck eine Art bezahlter Urlaub genehmigt werde. Vielmehr war mit Repressalien der Unternehmer zu rechnen. Auch in der Weimarer Republik gab es keinen staatlich gewährten Maifeiertag. Den führte 1933 Hitler ein und verband dies mit der Zerschlagung der Gewerkschaften.

Pflichtgemäß ist anzufügen, dass es weder hier noch sonst viel Gemeinsamkeit zwischen dem Faschismus und der Freiheitlich-Demokratischen Grundordnung gibt. Nachdem dies gesagt