Guten Morgen, NSA

Snowden Zum Start der 9. re:publica ein Weckruf an die Künstler, das Thema Überwachung nicht länger zu ignorieren
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 18/2015

„Ich kann euch in meinem Zimmer spüren. Warum wurde ich euch zugewiesen? Ich weiß, dass ihr mich besser kennt, als ich mich selbst kenne“: Holly Herndon steht aufrecht, schaut in die Kamera. Ihr Lied Home singt sie für die unsichtbare Person, von der sie in ihrem Videoclip gefilmt und im realen Leben ausspioniert wird. Es geht um eines der Lieblingsthemen der jungen US-amerikanischen Künstlerin sowie der Designerstudios Metahaven, die den Clip produziert haben: die Überwachung.

Von ihrem Spion wird Holly Herndon durch Piktogramme getrennt. Sie fallen in dichter Zahl von dem oberen Rand des Videos herunter und bilden eine Art farbige Regenwand. Es sind Piktogramme aus den NSA-Dokumenten, die Edward Snowden im Sommer 2013 an die Öffentlichkeit gebrach