Im Palast der Gerechtigkeit

Couragiertes Ich Der Berliner Literaturwissenschaftler Joachim Hoell hat eine Lafontaine-Biografie geschrieben
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Was treibt diesen Mann an? Rachsucht? Profilneurose? Politische Entzugserscheinungen? Zu den psychologisierenden Vorbehalten gegen Oskar Lafontaine, den ehemaligen SPD-Chef, kommt spätestens seit seinem Auftritt auf der Leipziger Montagsdemonstration ein moralisches Misstrauen: Mit welchem Recht setzt sich der Wahl-Arbeitslose an die Spitze eines Demonstrationszugs, dessen weniger glamouröse Teilnehmer von freiwilligem Ausstieg nur träumen können?

Antworten darauf gibt die Biografie des Berliner Literaturwissenschaftlers, Autors und Filmemachers Joachim Hoell. Dass ihre Präsentation kurzfristig aus dem Bundespresseamt verbannt wurde, ist nachvollziehbar. Das Buch erweist sich als spannend und unbequem, gerade weil es der gegenläufigen Versuchung widersteht, an