Jede Menge Erinnerungslücken

Stimmungsbild Die rhetorischen Angriffe der Opposition auf die Gewerkschaften werden immer radikaler. Doch der Streit in der Sache steht noch aus
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Seit dem Ausgang der vergangenen Bundestagswahl stehen die Gewerkschaften im neoliberalen Trommelfeuer. Zunächst drohte Friedrich Merz mit "eisigem Wind", woraufhin sein Bruder im Geiste Guido Westerwelle noch einen drauf setzte und, zunehmend enthemmt, die Gewerkschaften als "Plage für unser Land" bezeichnete. Die Reaktion erfolgte prompt: DGB-Chef Sommer verlangte eine Entschuldigung - die bis heute nicht erfolgt ist. Im Gegenteil: Westerwelle legt nach und bezichtigt die Arbeitnehmervertreter, Mitgliedsbeiträge durch "aberwitzige Protestaktionen" zu "veruntreuen". Merz will nun den "Sumpf austrocknen", zu dem er die Gewerkschaften zählt.

Völlig zu recht prangert der DGB-Chef die rhetorische Aufrüstung der neoliberalen Klartext-Propagandisten an - und kratzt