Jubiläum mit Widerhaken

AN DICHTUNG UND WAHRHEIT ENTLANG Wie in Ingolstadt des hundertsten Geburtstages von Marieluise Fleißer gedacht wurde
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Marieluise Fleißer hat sich nach dem Krieg als Dichterin nicht respektiert gesehen, wie gerade durch den zu ihrem 100. Geburtstag im Suhrkamp-Verlag veröffentlichten Briefwechsel wiederholt belegt wird: nicht ganz freiwillig aus der großen Stadt Berlin im Jahr 1932 in ihre Heimatstadt Ingolstadt zurückgekehrt, wegen ihres "Schmäh- und Schandstücks", den 1929 im Schiffbauerdamm-Theater uraufgeführten Pionieren in Ingolstadt der Häme ausgesetzt und während der Nazizeit deswegen als suspekt behandelt. Aber nachdem sie 1953 den Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste erhalten hatte und deren Mitglied geworden war, wurde sie schließlich auch in Ingolstadt als kulturelle Größe wahrgenommen. Schon 1951 hatten