Judenfeindschaft als Spektakel

Arte/WDR Bei der Antisemitismus-Doku feiert der Boulevard seinen Willen zum Skandal als Dienst an der Aufklärung
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 25/2017
Die einen stehen im Kampf gegen den Hamas-Terror an Israels Seite (links) – die anderen verurteilen die Gegenwehr des Landes (rechts)
Die einen stehen im Kampf gegen den Hamas-Terror an Israels Seite (links) – die anderen verurteilen die Gegenwehr des Landes (rechts)

Fotos: Ipon/Imago, Anton Thiem/Imago (rechts)

Bild sei Dank konnte die Dokumentation über Antisemitismus doch besichtigt werden. 24 Stunden lang. Arte und WDR hatten Auserwählt und ausgegrenzt dem gebührenzahlenden Publikum zunächst vorenthalten wollen. An vorderster Front der Aufklärung wollte das Boulevardblatt dagegen kämpfen. Es ging Bild darum, einen Beitrag gegen Judenhass zu leisten. Weil der Verdacht „bitter nah“ liege, so die Begründung, „dass diese Dokumentation nicht gezeigt wird, weil sie politisch nicht genehm ist“. Die groß aufgemachte Anklage am 13. Juni 2017 war illustriert mit Proben aus der nicht ausgestrahlten TV-Doku und mit der inhaltlich richtigen, aber in hauseigener Sprache elend formulierten Parole versehen: „Der Kampf gegen Antisemitismus i