Kann die Zeit so blind sein?

VIETNAM Die Flucht des Kommunisten Pham Coung vor einer seltsamen Renaissance
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Pham will gleich zu Beginn etwas klarstellen. Der Sinn für Begrüßungszeremonien blieb ihm erhalten. Er hat seine Schüler in Dreierreihen aufgefädelt. Selbstverständlich ist das Arrangement so perfekt, dass auch die Schule ins Blickfeld gerät. Eines der luftigen, flachen, fast immer weißgelb gestrichenen südvietnamesischen Bauernhäuser, wie sie besonders von den Reisbauern im sonnenüberfluteten, feuchtheißen Mekong-Delta bevorzugt werden. Das bei derartigen Ankünften unvermeidliche »Vietnam - Ho Chi Minh« erklingt. Die Eloge an das Vaterland und den Staatsgründer lässt sich vom forschen Marsch bis zum melancholischen Liebessong in vielerlei Färbung hinzaubern. Bei Phams zehn- bis elfjährigen S