Kieselstein im Mund

Dazwischenreden Nur zu den Jubiläumsfeiern dürfen die DDR-Schriftsteller aus ihren bunten Kisten. Hier ist einer, der nicht dazu gehören will
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Geht der Sommer zu Ende und der Herbst kommt, werde ich immer traurig, ein wenig oder ein wenig mehr. Das geht so seit meiner Schulzeit.

Im Sommer wartete ich immer an irgendeinem Strand, bis ich endlich wieder so warm war, dass meine Mutter mich ins Wasser ließ. Dort blieb ich dann so lange, bis meine Mutter mich mit meinen blauen Lippen wieder herausholte, ich mir die trockene Badehose überzog und mich auf die Decke zum Aufwärmen legte. Am Abend grillten wir immer draußen – und es war egal wo draußen, es konnte der Balkon sein, noch besser war eine Wiese – bis zum späten Abend. Danach schauten wir Fernsehen auf dem Schwarz-Weiß-Fernseher, dessen Bildschirm nicht viel größer war, als man es heute von einem Handy erwarten würde.