Nach außen gestülpter Traum

Sex im Netz Immer mehr Menschen suchen Kommunikation und menschliche Nähe in Netzgemeinschaften. Von Wissenschaft und Kulturkritik wird dieses Phänomen misstrauisch beäugt. Der Innsbrucker Philosoph Karl Leidlmair hat sich im Selbstversuch der Netzbegegnung ausgeliefert und dokumentiert in einem Forschungsprojekt seine Erfahrungen
Exklusiv für Abonnent:innen

Ist in den Medien von Sexualität im Internet die Rede, so wird dieses Thema zumeist mit den Begriffen »Kinderpornographie« oder - genereller - dem »Austausch obszöner Darstellungen« assoziiert. Dies hat Kritiker dazu veranlasst, eine stärkere Reglementierung des - derzeit noch anarchisch strukturierten - Netzes zu verlangen. Übersehen wird dabei zum einen, dass jeder Nutzer im Netz elektronische »Fußspuren« hinterlässt, die sich bis zum Urheber zurückverfolgen lassen, und zum anderen, dass Kinderpornographie nur noch selten über die öffentlich zugänglichen Homepages läuft (dort ist der Anteil derartiger Aktivitäten vergleichsweise gering), sondern sich in den Untergrund des Netzes verschoben hat.

Vorbe