Nichts als schwarze Fahnen

Seufzer und Schreie Das nicht immer verträumte Holz der modernen arabischen Lyrik in dem Sammelband »Zwischen Zauber und Zeichen«
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Die moderne arabische Lyrik hat einen weiblichen und einen männlichen Namen: Nazik al-Mala´ika und Badr Shakir as-Sayyab. Beide studierten kurz nach dem Zweiten Weltkrieg am Teacher´s Training College in Bagdad englische Literaturgeschichte. Unbeeinflusst voneinander versuchten sie in ihren Gedichten die verbreitete Starrheit und Monotonie in der damaligen arabischen Lyrik zu durchbrechen und neue Formen zu finden. In einem ihrer berühmtesten Gedichte Die Cholera , das unter dem starken emotionalen Eindruck der Cholera-Epidemie entstanden war, die 1947 von Ägypten in den Irak eingeschleppt wurde, setzte die 1923 in Bagdad geborene al-Mala´ika zum ersten Mal Reim und Metrum anders ein, indem sie mit einer variablen Zahl von Versfüßen arbeitete - in be