Operation gelungen, Patient unfrei

Ausnahmezustand Im Kampf gegen das Virus werden Freiheitsrechte außer Kraft gesetzt – für die Sicherheit. Es gilt zu hinterfragen: Sicherheit – für wen? Und wie lange? Ein Gastbeitrag
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Die Königsallee in Düsseldorf ist wie ausgestorben
Die Königsallee in Düsseldorf ist wie ausgestorben

Foto: imago images / Olaf Döring

In seinem lateinischen Ursprung steht das Wort Krise (lat. crisis) für ein Geschehen, das eine entscheidende Wendung bringt. Ob das auch für die gegenwärtige Corona-Krise gilt, bleibt abzuwarten. In welche Richtung sich die Dinge wenden könnten, bleibt bislang unklar. Die Chance eines emanzipatorischen Wandels besteht ebenso wie dessen Gegenteil, die Verfestigung bestehender Macht- und Herrschaftsstrukturen. Gerade in Krisenzeiten gilt es darauf zu achten, dass ein temporärer Ausnahmezustand später nicht zur Normalität wird.

Die Lage, die die weltweite Ausbreitung des Corona-Virus heraufbeschworen hat, ist höchst ambivalent. Autoritäre Einschränkungen von Freiheitsrechten gehen einher mit bemerkenswerten Öffnungen. Zu Recht ist von eine