Sandinos späte Bekehrung

Wahl in Nikaragua Der mögliche Sieger Daniel Ortega will die Verelendung des Landes beenden, ohne die sozialistische Programmatik von einst zu beleben
Exklusiv für Abonnent:innen

Hinterher beeilte sich Oliver Garza, der US-Botschafter in Managua, eindringlich zu versichern, die Delegation der Frente Sandinista (FSLN) habe sich Anfang Oktober zu ihrer Reise durch die Vereinigten Staaten "selbst eingeladen". Ihm sei allein die Mission zugefallen, "als Privatperson Kontakte zu vermitteln" - Gespräche, die in einem "streng informellen Rahmen" blieben. Schließlich müsse sich Washington ein Urteil darüber bilden, was von einem nikaraguanischen Präsidenten zu erwarten sei, der möglicherweise Ende des Jahres wieder Daniel Ortega heiße. Dazu bestand auf jeden Fall Gelegenheit, denn zur offiziellen FSLN-Delegation, die "inoffiziell" mit der Bush-Regierung verhandelte, gehörte mit Augustin Jarquín immerhin der Kandidat für das