Schnipp-schnapp

A–Z Friseure Udo Walz, der als Star-Coiffeur dem Friseurhandwerk Glamour gab, hört auf. Er hinterlässt eine schlecht bezahlte Branche, die sich mit In- und Outdoor-Events neu erfindet
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Udo Walz bei der Arbeit. Die Frau auf dem Bild ist allerdings nicht unsere Autorin
Udo Walz bei der Arbeit. Die Frau auf dem Bild ist allerdings nicht unsere Autorin

Foto: Jens Rötzsch/Ostkreuz

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Abschied Als ich den Salon von Udo Walz am Ku’damm betrat, hörte ich als erstes seine Stimme. „Die Barbara rufe ich später zurück“, rief er durch den klimatisierten Raum, in dem Föhne dezent summten. Barbara Becker meinte er, wie ich erfuhr. Wollte ich mir hier wirklich vom Meister persönlich die Haare schneiden lassen? Als (eher) linke Medienfrau? Ja, ich wollte. Denn Walz hatte 2005 mein Interesse ja nicht etwa deshalb geweckt, weil er einen Hundesalon mit Frau Christiansen betrieben oder Alt-Kanzler Schröder die Haare nicht gefärbt hatte. Sondern weil er plötzlich in die CDU eingetreten war. Als homosexueller Promifriseur. Als ich den Laden verließ, trug ich Angie-Highlights und war um ein nettes Gespräch reicher. Jetz