Schritt aus dem Schatten

Kreatives Erwachen "Waltz with Bashir" ist keine Ausnahme: Seit zehn Jahren kommen gute Filme aus Israel
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Vor knapp zehn Jahren saß ich in einem halbleeren Kinosaal des Institute of Contemporary Arts in London, um mir Kippur anzusehen, einen Film des israelischen Regisseurs Amos Gitai. Bevor das Licht ausging, hörte man nur Hebräisch im Zuschauerraum - ich schien fast die Einzige zu sein, die die Untertitel tatsächlich brauchte. Der Film handelte von der katastrophalen ersten Woche des Jom-Kippur-Krieges 1973: Soldaten robbten durch den Schlamm, während über ihnen syrische Bomber angriffen. Meine israelischen Freunde versicherten mir, man müsse das als Allegorie auf das aktuelle Chaos im Libanon verstehen; darüberhinaus war das israelische Kino jenseits der eigenen Landesgrenzen aber praktisch unbekannt. Israel erschien nur in den Fernsehnachrichten auf